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FRETTCHEN

Beim Frettchen handelt es sich um eine gezähmte Iltis-Art und auch sie gehören zu den Stinkmardern (Stinkdrüse).

Frettchen werden seit mind. 2.500 Jahren vom Menschen für die Jagd abgerichtet, das sog. Frettieren (Baujagd, vor allem auf Kaninchen).

Die ursprünglich verwendeten Albino-Frettchen sind eine weiße Abart des Steppen-Iltis und stammen aus Klein-Asien. Später wurden diese Tiere mit unserem eurpäischen Iltis gekreuzt, damit sie etwas heller wurden – sie können leicht verwildern.

Das Frettchen ist als eigene Tierart im Jagdrecht nicht enthalten.


Haarkleid

Die Jäger haben Jahrhunderte extra hellere Farben (vor allem weiß) gezüchtet, damit der Hund das Frettchen nicht mit dem Kaninchen verwechselt, wenn es aus dem Bau kommt – und es nicht aus Versehen getötet wird.

Das Fell des Frettchens gibt es deshalb in verschiedenen Farben:

  • Albino: Weiß mit rosa Augen
  • Champagner: Hellbraun bis Beige
  • Zobel (Sable): Dunkelbraun mit heller Unterwolle, ähnlich dem Iltis
  • Schwarz: Tiefschwarz mit wenig Kontrast
  • Gescheckt: Muster aus mehreren Farben

Die Schnauze und Augenpartie können wie beim Iltis eine helle „Maske“ aufweisen.

Wie beim Iltis besteht das Fell aus einer dichten, weichen Unterwolle für Wärme und längeren, glatten Deckhaaren, die Schutz bieten.


Aktivität

Frettchen sind normalerweise Dämmerungs- und Nachtaktiv, aber sie passen sich ihrer Umgebung an und sind sehr neugierig.


Nahrung

Normalerweise würden sie sich wie ein Iltis ernähren:

  • Ratten & Mäuse
  • Wildkaninchen
  • Frösche & Kröten
  • Fische
  • Kriechtiere
  • Vogeleier
  • Beeren & Obst

Ernährung als Haustier

Frettchen brauchen eine spezielle Ernährung, die ihren hohen Energiebedarf und ihre kurze, schnelle Verdauung (3-4 Stunden) berücksichtigt. Im Handel gibt es spezielles Frettchenfutter, aber man kann ihnen auch rohes Fleisch (mit Knochen) füttern, das entspricht ihrer natürlichen Beute:

  • Huhn & Pute
  • Rind
  • Kaninchen
  • Innereien (Leber, Herz)
  • Fische
  • Eier

Was sie nicht fressen sollten

  • Pflanzliche Kost: Obst, Gemüse oder Getreide sind schwer verdaulich und können Verdauungsprobleme (z. B. Insulinome) verursachen
  • Milchprodukte: Frettchen sind laktoseintolerant
  • Süßigkeiten: Zucker schadet ihrer Gesundheit

Gebiss

Sie haben ein Raubtiergebiss mit 34 Zähnen.

  • 12 Schneidezähne (Incisivi): 6 oben, 6 unten
  • 4 Eckzähne (Canini): 2 oben, 2 unten
  • 12 vordere Backenzähne (Premolaren): 6 oben, 6 unten
  • 6 hintere Backenzähne (Molaren): 2 oben, 4 unten

Fortpflanzung

Sie werden mit etwa 6-12 Monaten geschlechtsreif, abhängig von Individuum und Zuchtlinie.

Iltisse sind in der freien Wildbahn von März bis Juni in der Ranz. Die Frettchen haben etwa die gleiche Paarungszeit (weil es von der Tageslänge beeinflusst wird) jedoch bis August – der Höhepunkt liegt allerdings auch bei ihnen im Frühjahr (April/Mai).

Die Tragzeit ist ca. 6 Wochen.

Normal 3-8 Junge (Iltisse bis zu 10), die blind, taub und haarlos geboren werden.


Arten-Einteilung

Ordnung: Raubtiere

Unterordnung: Landraubtiere

Familie: Marderartige

Unterfamilie: Wieselartige