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IGEL (Erinaceus europaeus)

Igel Bilder

Igel rennt mit Nistmaterial in der Schnauze Igel-Mama mit Nachwuchs beim Fressen Igel-Nachwuchs

Igel Steckbrief

→ Link: PDF Steckbrief IGEL

Der europäische Igel (Erinaceus europaeus)

Unser weit verbreiteter europäischer Igel ist der Braunbrustigel, ein sog. Stacheligel (Erinaceinae) und ein Fleischfresser.

Merkmale

  • Rumpflänge ca. 30 – 35 cm
  • junge Igel ca. 600 g, erwachsene Igel 1.000g bis 1.500g (vor dem Winter)
  • der Kopf ist langgestreckt und spitz, an der Schnauze besitzt der Igel Tasthaare
  • der Igel kann sehr gut riechen und hören (so findet er seine Nahrung), aber nicht so gut sehen
  • zum Riechen besitzt er das sog. Jacobsonsche Organ, ein speziell ausgebildetes Geruchsorgan; damit kann er nicht nur hervorragend Nahrungsquellen aufspüren und wiederfinden, sondern er kann auch Gefahrenquellen wittern (Katzen, Hunde), Territorialmarkierungen von anderen Igeln bemerken und andere Igel unterscheiden, um festzustellen ob das Tier aus der eigenen Familie ist oder um einen Sexualpartner zu finden
  • der erwachsene Igel hat 44 Zähne, die sehr scharf sind, damit sie ihre fleischliche Nahrung zerkleinern können (Igel fressen auch Mäuse und Schnecken)
  • die Beine sind relativ kurz, mit scharfen Krallen an den 5 Zehen
  • Igel sind „Sohlengänger„: sie setzen beim Laufen die Ferse bis zu den Zehen auf den Boden auf; zum Flüchten kann er kurzzeitig auf „Zehengang“ umschalten
  • kurzer Stummelschwanz
  • die „Rückenhaare“ sind zu Stacheln umgebaute, hohle Haare und ein Braunbrustigel hat ca. sechs- bis achttausend Stacheln
  • der Bauch, das Gesicht und die Gliedmaßen haben keine Stacheln, sondern sind mit Fell bedeckt
  • die Igel rollen sich bei Gefahr zusammen, dafür sind die Stacheln mit einem Aufrichtemuskel versehen

Lebensweise & Lebensraum

  • überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv
  • sie bauen sich einen Bau, den sie mit trockenem Moos und Laub ausstatten; dort schlafen sie tagsüber; häufig liegt der Eingang im Gebüsch oder unter Wurzelwerk, oft auch in Laubhaufen oder Reisighaufen – weshalb man diese Haufen auf keinen Fall anzünden bzw. verbrennen sollte und am besten ab Herbst über Winter bis Ende März einfach liegen läßt
  • sie halten einen Winterschlaf über der Erde in Laubhaufen bzw. in ihrem Bau; männliche Igel ab ca. 5°C, weibliche Igel erst später, weil sie ihre Energiereserven nach der Aufzucht der Jungen auffüllen müssen
  • sie bevorzugen eher trockene Gegenden wie in lichte Wälder, am Waldrand, in Hecken und Grasland und auch in Siedlungen
  • Igel sind eine sehr alte Tierart und die Fossilgeschichte reicht bis ins Paläozän zurück (vor 66 Millionen Jahren bis vor etwa 56 Millionen Jahren)

Fortpflanzung & Paarung

  • die erste Paarung erfolgt meist im März, sonst sind Igel Einzelgänger
  • normalerweise bekommen sie 1x pro Jahr Junge im Bau; wenn es sehr warm ist und das Futterangebot sehr gut auch 2-mal jährlich; jeweils 4-5 Junge, selten bis zu 7 Junge
  • nach der Geburt haben die Babyigel noch weiche Stacheln und sind blind; nach 12-24 Tagen öffnen sie die Augen
  • die Igel-Mutter säugt die Jungen 6-8 Wochen (deshalb gehören Igel zu den Säugetieren)
  • nach 6-12 Monaten sind die Jungen selbst geschlechtsreif
  • in der freien Natur werden Igel 3-7 Jahre alt, je nachdem wie gut das Futterangebot ist

Nahrung & Futter

  • Schnecken, Würmer, bodenlebende Inseketen
  • Mäuse, Wühlmäuse und Maulwürfe, aber nur die frischen Jungen
  • Eier
  • im Herbst überreifes Fallobst
  • selten Eidechsen und Schlangen (sind tagaktiv), aber er frißt die Kadaver
  • KEINE MILCH: Igel haben eine Laktoseintoleranz und können Milchzucker nicht abbauen; sie  trinken Milch, die ihnen hingestellt wird, bekommen aber davon Durchfall und können daran sterben
  • Igel füttern: Schälchen mit Mischung aus (Naß-) Katzenfutter und Weizenkleie oder Haferflocken, gekochtes Ei, angebratenes & ungewürztes Hackfleisch oder Geflügelfleisch, Mehlwürmer
  • Katzen oder andere Tiere sollten nicht an die Futterstelle kommen, weil Igel viele Parasiten haben und übertragen können, vor allem über den Futternapf – immer mit heißem Wasser ausspülen und sauber halten

Gefährdung & Schutz

  • VORSICHT: beim Verbrennen von Gartenabfällen können Igel im Laub versteckt sein – besser bis Ende März / Anfang April einfach liegen lassen
  • Igel geraten oft in Laubsauger
  • leider geraten sie auch oft unter elektrische Mähroboter und werden dabei übelst zerschnitten
  • Igel sind durch Auto-Verkehr stark gefährdet
  • Igels sind in ganz Deutschland Geschützte Tiere


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